Eine Million Bundesbürger sind an Grünem Star (Glaukom) erkrankt, geschätzte eine weitere Million lebt mit dem noch nicht diagnostizierten, aber gefährlichen hohen Augeninnendruck. Bei Grünem Star fließt die Flüssigkeit des Augeninneren (Kammerwasser) schlecht ab und der Augeninnendruck steigt schmerzhaft an. Mit modernen Medikamenten kann der Krankheitsverlauf gestoppt und das Augenlicht erhalten werden. Schwer medikamentös zu behandelnde Formen des Grünen Stars müssen aber operativ behandelt.
Trabekulektomie mit Mitomycin C (=MMC)
In unserer Praxis führen wir die Trabekulektomie mit Mitomycin C (=MMC) durch, bei der ein künstlicher Abfluss für das überschüssige Kammerwasser angelegt wird und dadurch der Augeninnendruck gesenkt wird. Das Kammerwasser fließt durch das Abflussloch unter die Bindehaut, wo es dann wieder vom Körper resorbiert wird. Die Zugabe von Mitomycin C verhindert, dass sich der künstliche Abfluss wieder schließt.
Durchführung der OP
Die Operation wird in der Regel mit örtlicher Betäubung durchgeführt: der Patient bekommt eine Spritze neben das Auge. In bestimmten Fällen kann die Operation auch unter Vollnarkose durchgeführt werden. Die Operationsdauer beträgt ca. 30 Minuten. Unmittelbar nach der Operation erhalten Sie einen Augenschutzverband und nach einer Ruhephase, können die Patienten die Praxis wieder verlassen. Bitte beachten Sie, dass Ihr Orientierungsvermögen eingeschränkt sein wird. Sorgen Sie dafür, dass Sie von einem Angehörigen oder einer Person Ihres Vertrauens nach der Operation nach Hause begleitet werden.
Nachsorge
Um einen Verschluss der Abflussöffnung durch Vernarbung zu verhindern, ist (neben der Mitomycin C-Gabe während der Operation) auch eine intensive antientzündliche Therapie für die ersten Monate nach der Operation erforderlich. Die Patienten werden nach der Operation in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Sollte es nach der Operation zu einem erneuten Anstieg des Augeninnendruckes kommen, kann der Augeninnendruck oft durch minimale Eingriffe wieder gesenkt werden. So können zum Beispiel mit einer Laserbehandlung die Fäden behandelt werden, die den Ventildeckel halten um so den Abfluss wieder zu verbessern.
Laserbehandlungen
Laserbehandlungen spielen bei der Behandlung von Grünem Star jedoch nicht nur in der Nachsorge eine wichtige Rolle. So wird bei der Behandlung mit dem YAG-Laser eine kleine Öffnung in der Iris erzeugt, und ein ungehinderter Abfluss des Kammerwassers wieder ermöglicht – Iridotomie.
Argon Laser Trabekuloplastik (ALT)
Mit dem Laser werden ca. 50 bis 100 Laserherde in das Trabekelwerk gesetzt. Die Drucksenkung wird durch eine Verbesserung des Kammerwasserabflusses erreicht, da die Lasernarben die Kontraktilität im Trabekelwerk herabsetzen. Die Behandlung führt in den meisten Fällen zu einer unmittelbaren Drucksenkung. Leider sind diese Erfolge häufig nicht so dauerhaft, dass auf eine medikamentöse Therapie langfristig ganz verzichtet werden kann.
Selektive Laser Trabekuloplastik (SLT)
Die SLT ist eine Weiterentwicklung der ALT zur Kontrolle und Senkung des Augeninnendrucks, um eine Erkrankung an Offenwinkelglaukom, der häufigsten Form des Grünen Stars, zu verhindern. Die SLT ist schonender als die ALT, mit extrem kurzen Laserimpulsen von geringerer Energie (im Bereich des grünen Lichts). Sie wirkt spezifisch auf die pigmentierten Zellen des Trabekelmaschenwerks. Die Begleitschäden an umliegenden Zellen sind sehr gering. Die SLT kann problemlos wiederholt werden.
Wann kann die SLT angewendet werden?
- Bei Offenwinkelglaukomen
- Pseudoexfoliationen oder pigmentierten Glaukomen
- Unverträglichkeit der Glaukom-Medikamente
- Empfehlung einer Kombination Glaukomtropfen + SLT durch den Augenarzt
- Bei erhöhtem Augeninnendruck und Gefahr der Schädigung des Auges