05. Refraktive Chirurgie

Unter dem Begriff Refraktive Chirurgie werden Augenoperationen, welche die Gesamtbrechkraft des Auges verändern und so konventionelle optische Korrekturen wie Brillen oder Kontaktlinsen ersetzen oder zumindest deren benötigte Stärke deutlich reduzieren sollen, zusammengefasst. Stimmt die Brennweite des optischen Systems des Auges nicht mit der Länge des Augapfels übereinstimmt, spricht man von einem axialen refraktiven Sehfehler. Ist der Augapfel im Verhältnis zur Augenbrechkraft zu lang, spricht man von Kurzsichtigkeit oder Myopie. Ein zu kurzer Augapfel führt zur Weitsichtigkeit oder Hyperopie. Astigmatismus, Hornhautverkrümmung oder Stabsichtigkeit tritt dann auf, wenn das optische System des Auges unterschiedliche Brennpunkte in unterschiedlichen Meridianen hat. Das Ausmaß einer Ametropie wird in Dioptrien angegeben. Kurzsichtige benötigen Zerstreuungslinsen mit negativer Brechkraft und Weitsichtige Sammellinsen mit positiver Brechkraft.

Ziel der Refraktiven Operationen ist es, diese Abweichungen im optischen System des Auges zu korrigieren, so dass die Umwelt wieder scharf auf der Netzhaut abgebildet wird. Dies kann durch die Änderung der Brechkraft der Hornhaut, z. B. Laserverfahren wie LASIK oder PRK, astigmatische Keratotomie oder durch Implantation einer zusätzlichen oder Ersatz der körpereigenen Linse erfolgen.

Laserverfahren

Bei der Korrektur der Kurzsichtigkeit bis ca. -8,0 Dptr. mithilfe eines Lasers wird in unserer Praxis vor allem des Excimer-Laser eingesetzt. Anschließend benötig der Patient in über 90% keine Brille mehr. Hierbei ist eine genaue Untersuchung der Hornhauttopographie sowie andere verschiedene Untersuchungen Voraussetzung, um gute und präzise Resultate zu erhalten. Die Operation findet unter örtlicher Betäubung statt und dauert ca. 10 min pro Auge. Mittels eines Motortrepans wird die oberste Schicht der Hornhaut gespalten und ein sog. „Deckel“ präpariert. Anschließend wird auf das Hornhautstroma gelasert und somit die Hornhaut modelliert. Nach der Laserung wird der „Deckel“ auf die behandelte Hornhaut zurückgeklappt. Aus diesem Grund entstehen nach der Behandlung kaum Schmerzen. Nach ca. 3 Tagen ist der Patient wieder arbeitsfähig.

In unserer Praxis werden Kurzsichtigkeit, Hornhautverkrümmung und Weitsichtigkeit mit Hilfe der Refraktiven Chirurgie (LASIK und PRK) korrigiert. Unsere Praxis arbeitet mit einem renommierten Laserzentrum in Berlin zusammen. Bei hochkurz- und hochweitsichtigen Patienten können spezielle Intraokularlinsen implantiert werden. Zudem werden schwache Hornhautverkrümmungen durch Entlastungsschnitte auf der Hornhaut operativ korrigiert.

ICL – Implantierbare Kontaktlinsen

Bei dieser Methode wird eine künstliche Linse zusätzlich in das Auge eingesetzt. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Einsatz der Kunstlinse in die vordere Augenkammer

Anwendung, wenn die vordere Augenkammer ausreichend Platz bietet und die Hornhaut stabil ist. Die Heilungsphase ist kurz nach dem Eingriff abgeschlossen. Risiken: Schäden an der Hornhaut, Trübungen der natürlichen Linse, erhöhter Augeninnendruck.

2. Einsatz der Kunstlinse in die hintere Augenkammer zwischen Regenbogenhaut und natürlicher Linse in die Hinterkammer. Diese Methode bietet sich an, wenn die Hornhaut sehr dünn ist (da hierbei die Hornhaut nicht berührt wird) und kann mit der LASIK/PRK kombiniert werden, um noch stärkere Fehlsichtigkeiten zu korrigieren. Der Eingriff dauert nur 15 min und erfolgt unter örtlicher Betäubung. Die Heilungsphase ist ebenfalls nach wenigen Tagen abgeschlossen.

Welche Sehfehler werden mit ICL korrigiert?

  1. Kurzsichtigkeit bei Werten zwischen -6,0 und -18,0 dpt.
  2. Weitsichtigkeit bei Werten zwischen +5,0 und +8,0 dpt.
  3. Hornhautverkrümmung  bei Werten bis -6,0 dpt

Mit der ICL sind präzise Korrekturen möglich, da die Werte vorher berechnet werden und festgelegt sind, während bei anderen Methoden die Werte per Laser erarbeitet werden müssen. Auch wenn die ICL eine sehr sichere Methode ist, kann nicht in allen Fällen ein Erfolg garantiert werden